Ironman 70.3 Kraichgau 2024

Die Mitteldistanz im Kraichgau ist für mich aus mehreren Gründen etwas Besonderes. Hier im Land der tausend Hügel bin ich 2013 meine erste Mitteldistanz überhaupt gefinisht. Damals noch unter dem Namen Challenge Kraichgau. Ein Jahr später wurde das Rennen von der WTC gekauft. An das Rennen 2014 kann ich mich noch gut erinnern. Damals musste die WTC das Rennen aus rechtlichen Gründen als Challenge Kraichgau und nicht als Ironman 70.3 austragen. Ach ja, das war damals auch das einzige Rennen, bei dem ich aufgeben musste. Ich hatte damals einen Defekt auf der Radstrecke, der nicht mehr zu reparieren war.

2018 konnte ich hier fast die 5-Stunden-Marke knacken und meine persönliche Bestzeit aufstellen. Ich mag das Rennen und die Umgebung. Außerdem liegt der Kraichgau fast vor meiner Haustür, was die Anreise sehr einfach macht.

Und nun stand der Ironman 70.3 endlich wieder vor der Tür. In den Monaten davor habe ich viel trainiert und mein Ziel war es immer, die fünf Stunden anzugreifen. Doch leider kam es anders als geplant.

Das Schwimmen war noch in Ordnung. Nach 37:37 Minuten (Schnapszahl!) stieg ich aus dem Hardtsee. Ich war schon schneller, aber die Zeit spiegelte meinen momentanen Trainingszustand wieder.

Auf dem Rad merkte ich, dass irgendwo der Wurm drin war. Ich war nicht langsam, aber auch nicht schnell. Mir fehlte die Kraft. Und auch der klare Fokus auf das Laufen. Und ich glaube, dass vor allem Letzteres das große Problem war. Denn anstatt mich auf das Rennen zu konzentrieren, schweiften meine Gedanken ab. Und so konnte ich zumindest keine Topleistung abrufen. Und das hat auch dazu geführt, dass ich etwas zu wenig getrunken habe und schon leicht dehydriert vom Rad gestiegen bin. Für die 90km mit den 1000 Höhenmetern brauchte ich 2:47:15 Stunden. Sicherlich keine super schlechte Zeit. Vor allem wenn ich bedenke, was ich dafür investiert habe. Vor ein paar Jahren wäre das für mich noch der Wahnsinn gewesen. Aber ich hatte mit einer Zeit um die 2:30 Stunden gerechnet. Und das war schon ein Unterschied.

Und dann kam der abschließende Halbmarathon. Die Dehydrierung und das heiße Wetter schlugen voll zu und irgendwann wurde das Laufen zur Qual. Und irgendwann hat es auch keinen Spaß mehr gemacht. Nach jedem Tief kommt ein Hoch. Bei mir war es zumindest ein kleines Hoch. Und das hat mich dann bis ins Ziel getragen. Für den Lauf habe ich 1:56:05 Stunden gebraucht. Insgesamt war ich an diesem Tag 5:29:37 Stunden unterwegs.

Und ich war total frustriert und enttäuscht. Es hat ein paar Tage gedauert, bis ich das Rennen verarbeitet hatte. Jetzt sehe ich es positiv, dass ich trotz eines wirklich gebrauchten Tages unter 5:30 Stunden geblieben bin. Das ist schon ein gutes Ergebnis im Mittelfeld. Mir ist nach dem Rennen aber auch klar geworden, dass ich generell noch einiges ändern muss. Denn dieser Wettkampf war der erste überhaupt, der mir keinen Spaß gemacht hat. Und Spaß ist für mich als Amateur die einzige Währung im Sport.


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